Die Stierkämpfe sind das älteste Massenspektakel Spaniens und gehören zu den ältesten der Welt. Málaga zählt zu den Provinzen, in denen der Stierkampf bis heute eine große Bedeutung hat. Sie ist die Wiege großer Toreros und Stierkampfschulen, verfügt über eine Stierkampfarena, thematische Museen und Programme mit Corridas in zahlreichen Dörfern und Städten.
Ronda, die Wiege der Stierkämpfer
Francisco Romero de Ronda gilt als Vater des modernen Stierkampfs. Mit ihm begann eine Dynastie der Stierkämpfer, die von seinem Sohn Juan Romero und seinem bekannten Enkel Pedro Romero fortgesetzt wurde.
Eine weitere Stierkampf-Saga in Ronda begann mit Cayetano Ordóńez Aguilera, bekannt als "El Nińo de la Palma" und wurde von seinem SohnAntonio Ordóńez weitergeführt, einem der größten Toreros des 20. Jahrhunderts mit einem puristischen Stil und einer makellosen Ästhetik. Zur Zeit sind zwei Stierkämpfer dieser Dynastie aktiv: Francisco und Cayetano Rivera Ordóńez.
Die Stierkampfarena Real Maestranza de Caballería de Ronda im neoklassizistischen Stil (18. Jh.) ist eine der ältesten Spaniens und zählt zu den schönsten der Welt. Unter den Sitzreihen der Arena kann man das Stierkampf-Institut Antonio Ordóńez und das Museum der Stierkampfkunst besuchen.
Stierkampfarenen in der Provinz Málaga
Die zweitälteste nach der von Ronda ist die Stierkampfarena von Antequera aus dem Jahre 1848. La Malagueta in der Hauptstadt Málaga ist die größte Arena der Provinz. Sie wurde 1976 im hundertsten Jahr ihres Bestehens zum künstlerisch-historischen Ensemble erklärt.
Es gibt auch ungewöhnliche Stierkampfarenen wie die von Carratraca mit achteckigem Grundriss, die am Fuße eines Hügels gebaut wurde, oder die ovale Arena von Mijas, die in einen Felsen gegraben ist.
In der Provinz Málaga existieren etwa zwanzig Stierkampfarenen, die alle im 19. und 20. Jahrhundert gebaut wurden.
Stierkampmuseen der Costa del Sol
Die Stierkampfmuseen bieten den Besuchern eine umfassende Einsicht in die Welt der Stiere und des Stierkampfs. Sie zeigen Trajes de Luces (Stierkämpfertrachten), Bilder und Fotos, Plakate, Dokumente und Gegenstände, die mit der Fiesta in Zusammenhang stehen. In den Nebengebäuden der Plaza La Malagueta befindet sich das Stierkampfmuseum Antonio Ordóńez.
Das Museo de la Tauromaquia de la Real Maestranza de Caballería in Ronda belegt einen Teil des Erdgeschosses unter den schattigen Sitzreihen der Arena. Bei einem Rundgang erfahren wir etwas über den mythischen Ursprung des Stierkampfs, seine Anfänge in Spanien und die Entwicklung der Stierkampfkunst. Das Museum zeigt eine Sammlung von Radierungen, Stichen, Lithographien und Drucken, unter anderem eine Ausgabe der Radierungen Tauromaquia von Francisco de Goya und die Bücher über Stierkampf der Engländer Lake Price und Edward Orme sowie des Franzosen Víctor Adam.
Auch in Estepona, Antequera und Mijas gibt es Stierkampfmuseen.
Um die Kampfstiere in ihrer natürlichen Umgebung zu sehen, können Sie den Naturpark Reservatauro Ronda in der Sierra de las Nieves besuchen. Der Eintritt schließt einen Besuch der Kampfstiere und reinrassigen spanischen Pferde ein. Hier sieht man, wie die Tiere aufgezogen werden und genießt dabei die Fauna und Flora der Serranía de Ronda.